Die Beiträge des KomRex – ein Rückblick
20 Jahre Thüringen-Monitor: Demokratie- und Rechtsextremismusforschung im Freistaat
Festveranstaltung mit Podiumsdiskussionen
Datum: 07. Oktober 2021, 17:00 – 19:30 Uhr
Unter der Leitung von Prof. Dr. Marion Reiser (Friedrich-Schiller-Universität Jena, wissenschaftliche Leiterin des Thüringen-Monitors). Mit Grußworten von Prof. Dr. Walter Rosenthal (Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Bodo Ramelow (Ministerpräsident des Freistaates Thüringen).
Der Thüringen-Monitor ist eine seit 2000 jährlich stattfindende repräsentative Bevölkerungsbefragung zur politischen Kultur im Freistaat. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Langzeitbeobachtung demokratischer und rechtsextremer Einstellungen in der Thüringer Bevölkerung.
In dieser Veranstaltung wurde im Gespräch mit Prof. Dr. Bernhard Vogel (Thüringer Ministerpräsident a. D.) und den ehemaligen Leitern der Studie Prof. Dr. Karl Schmitt und Prof. Dr. Heinrich Best auf die letzten 20 Jahre zurückgeblickt. Über die aktuelle gesellschaftliche und politische Relevanz des Thüringen-Monitors diskutierten anschließend u.a. Dr. Franziska Schmidtke (Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen), Romy Arnold (MOBIT e.V.), Dr. Thomas Nitzsche (Oberbürgermeister der Stadt Jena) und Martin Debes (Thüringer Allgemeine).
Veranstaltet wurde die Festveranstaltung vom Institut für Politikwissenschaft und dem Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration (KomRex) der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Den Videomitschnitt der Festveranstaltung, können Sie unter dem folgenden LinkExterner Link ansehen. Weitere Impressionen des Jubiläums „20 Jahre Thüringen-Monitor“ finden Sie darüber hinaus hier
Hate Speech als pädagogische Herausforderung
Fortbildung für Lehrer*innen, Pädagog*innen, Schulsozialarbeiter*innen u.a.
Referent*innen: Prof. Dr. Michael May, Jan Batzer (M.A.)
Datum: 18. Oktober 2021, 14:00 – 17:00 Uhr
Raum: SR 308/309 (Zeiss-Straße 3)
Menschenfeindliche Äußerungen stehen symptomatisch für sich entwickelnde rechtsextreme Einstellungen. Unter dem Begriff „Hate Speech“ wird eine solche Kommunikation, die – angereichert mit Fragmenten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und der Abwertung sexueller Identitäten – sowohl im analogen als auch digitalen öffentlichen Raum stattfindet, zum Gegenstand wissenschaftlicher Analysen gemacht. Insbesondere Pädagog*innen werden in ihrer beruflichen Praxis immer wieder mit solchen Äußerungen konfrontiert. Hierfür gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse in pädagogische Handlungskonzepte zu transferieren, um gegen solche Kommunikationstendenzen intervenieren und präventiv gegen rechte Radikalisierungen wirken zu können.
Der Workshop stellt das Konzept von Hate Speech im analogen Kontext der Schule vor, zeigt Beispiele auf, stellt Forschungsergebnisse aus der Auswertung unserer Fallsammlung vor und diskutiert unter Einbeziehung der Teilnehmer*innen Handlungsoptionen. Darauf aufbauend wird der Fokus auf den digitalen Raum erweitert. Hier werden die Bedingungen digitaler Öffentlichkeit, Prozesse digitaler Kommunikation und Online-Radikalisierung betrachtet. So erweitert der Workshop die betrachteten Sozialräume und thematisiert Hate Speech als Phänomen, das eine gesamtgesellschaftliche Relevanz aufweist.
Das Urteil des OLG München im NSU-Prozess – Eine Bestandsaufnahme und kritische Würdigung aus der Perspektive der gesamten Strafrechtswissenschaft
Vortrag von Prof. Dr. Florian Knauer (Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Zeit: 27. Oktober 2021, 18:15 – 19:45 Uhr
Ort: online, via Zoom
Das Strafverfahren gegen Angehörige und Unterstützer des NSU zählt zu den bedeutsamsten Strafprozessen in der deutschen Rechtsgeschichte. Entsprechend groß war das öffentliche und mediale Interesse an dem Verfahren und dem erstinstanzlichen Urteil des OLG München. Vergleichsweise geringe Aufmerksamkeit hat das Urteil demgegenüber bislang in der Strafrechtswissenschaft gefunden. Der Vortrag gibt einen Überblick über die verschiedenen rechtlichen und rechtstatsächlichen Aspekte des Urteils aus der Perspektive der gesamten Strafrechtswissenschaft. Einbezogen und kritisch gewürdigt werden daher zeitgeschichtliche, kriminologische, strafverfahrensrechtliche, strafrechtliche, jugendstrafrechtliche und strafvollzugsrechtliche Gesichtspunkte.
Hier geht es zur Veranstaltungsseite: Das Urteil des OLG München im NSU-Prozess – Eine Bestandsaufnahme und kritische Würdigung aus der Perspektive der gesamten Strafrechtswissenschaft
Der Umgang mit Rechtspopulismus in der Schule: Theoretische Grundlagen und Handlungsstrategien
Fortbildung für Pädagog*innen, Schulpsycholog*innen, u.a.
Zeit: 28. Oktober 2021, 14:00 – 17:00 Uhr
Referenten: Dr. Danny Michelsen & Jan Batzer, M.A.
Der Rechtspopulismus ist in der vergangenen Dekade zu einer einflussreichen politischen Kraft avanciert, mit der Folge, dass auch die Lehrkräfte an den Schulen gezwungen sind, sich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen, um z.B. im Unterricht auf rechtspopulistische Argumentationsmuster souverän reagieren zu können. Der erste Teil des Seminars gibt einen kurzen Überblick über aktuelle Versuche, das Phänomen Rechtspopulismus theoretisch einzuordnen und zu definieren, sowie über aktuelle politikdidaktische Konzepte zur Behandlung dieses Phänomens im Schulunterricht. Auf dieser Grundlage wird im Hauptteil der Fortbildung die Frage behandelt, a) welche didaktischen Möglichkeiten des Umgangs mit rechtspopulistischen Argumentationsmustern bei Schülerinnen und Schülern es gibt und b) wie die Schüler*innen und Schüler im Unterricht befähigt werden können, auf rechtspopulistische Argumentationsmuster angemessen zu reagieren.
Die Fortbildung richtet sich daher nicht nur an Sozialkundelehrer*innen, sondern an Lehrer*innen aller Fachdisziplinen. Die in dieser Fortbildung präsentierten Handlungsoptionen werden auf der Grundlage aktueller politikdidaktischer und politikwissenschaftlicher Fachdiskussionen vermittelt.
Anfänge verhindern, Abkehr ermöglichen! Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Ansätze der Radikalisierungsprävention
Vortragsveranstaltung mit Projektpräsentationen
Referent*innen u.a.: Prof. Dr. Andreas Beelmann (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Dr. Lena Frischlich (WWU Münster), Prof. Dr. Michael May (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Dr. Britta Schellenberg (LMU München)
Zeit: Dienstag, 02. November 2021, 13:00 – 18:00 Uhr
Ort: Rosensäle, Fürstengraben 27, 07743 Jena
Bei der Veranstaltung sollen aus relevanten Gebieten wissenschaftliche und innovative Möglichkeiten der Radikalisierungsprävention und Deradikalisierung vorgestellt werden. Dabei geht es insbesondere darum, den Analysen über die Verbreitung von (rechts-)extremen Einstellungen/ Straftaten und deren Ursachen die Perspektive einer Veränderung und des aktiven Handelns zur Verhinderung von Radikalisierungsprozessen junger Menschen entgegen zu stellen.
VideomitschnittExterner Link Beitrag Prof. Dr. Andreas Beelmann
VideomitschnittExterner Link Beitrag Dr. Lena Frischlich
VideomitschnittExterner Link Beitrag Prof. Dr. Michael May
VideomitschnittExterner Link Beitrag Dr. Martin Thüne