Topografie des Rechtsextremismus in Thüringen

Soziologisches Forschungsprojekt zur regionalen Verbreitung rechtsextremer Einstellungen, Strukturen und Aktivitäten

Überblick

Ziel des Projektes ist die Sammlung und Aufbereitung von öffentlich zugänglichen Daten zu unterschiedlichen Phänomenen des Rechtsextremismus und der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Thüringen. Diese Daten werden in einem Datensatz integriert und statistisch ausgewertet. Dabei werden unterschiedliche rechtsextreme Einstellungen, Aktivitäten, Strukturen sowie deren regionale Verbreitung analysiert und sichtbar gemacht. Die Topografie des Rechtsextremismus und der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Thüringen besteht aus den seit 2017 regelmäßig erscheinenden Projektberichten, die aktuelle Entwicklungen zusammenfassen und der Online-TopografieExterner Link sowie der Topografie – Web-AppExterner Link, die detaillierte Einblicke in die ausgewerteten Daten erlauben.

Das Projekt wird durch das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit DenkBuntExterner Link finanziert. Die Sekundärdatenerhebung und -aktualisierung erfolgt in Abstimmung mit den die Primärdaten erhebenden Organisationen wie MOBITExterner Link und ezraExterner Link (ebenfalls DenkBunt) sowie dem Landeskriminalamt. Darüber hinaus finden umfangreiche quellenkritische Recherchen zu den dynamischen Entwicklungen der Strukturen und Aktivitäten des Rechtsextremismus im Freistaat statt (u. a. Medienberichterstattung, Antworten auf parlamentarische Anfragen, Verfassungsschutzberichte, aktuelle Ereignisse).

In Verbindung mit dem Thüringen-Monitor werden die darin gemessenen rechtsextremen, ethnozentrischen und neo-nationalsozialistischen Einstellungen der Bevölkerung in der Topografie erstmals auf Kreisebene (Thüringer Landkreise und kreisfreie Städte) untersucht.

  • Topografie 2022 – Jena
    Foto: KomRex
    Beteiligte

    Leitung: Prof. Dr. Andreas Beelmann (seit 01/2020)

    Mitarbeitende: Matthias Koch (seit 01/2020) & Helene Franke (seit 04/2024)

Information

Das grundlegend überarbeitete Online-Angebot ist nun verfügbar. 

Hier geht es zur einfachen Version der interaktiven Online-TopografieExterner Link
Umfassenden Möglichkeiten zum Filtern von Daten und dem freien Kombinieren von Kartenebenen bietet die Topografie - Web-AppExterner Link.

Eine Einführung in die Nuztung der Web-App findet sich im Projektbericht 2021/2022 pdf, 4 mb

Neuerscheinung: Projektbericht 2023

Die „Topografie des Rechtsextremismus und der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Thüringen" analysiert seit 2017 rechtsextreme Einstellungen und Aktivitäten im Freistaat. Ein Thema des neu erschienenen Topografieberichts 2023 sind Verbindungen von Personen und Gruppen, die seit Ende 2022 die Montagsdemonstrationen im „heißen Herbst“ organisiert haben. ""Freies Thüringen" agiert dabei wie ein Franchise-Modell: Es übernimmt die überregionale Ankündigung, während lokale Gruppierungen die Demonstrationen vor Ort nach einem ähnlichen Schem umsetzen. Des Weiteren zeigte eine Analyse der Daten des Thüringen-Monitors, dass die Ausprägung von rechtsextremen Einstellungen der Befragten mit formaler Bildung korreliert. Deutlich weniger Personen mit hoher formaler Bildung, unabhängig von ihrem Einkommensniveau, haben rechtsextreme Einstellungen, während Personen mit einem niedrigeren Niveau formaler Bildung bei jeweils gleichem Einkommen häufiger rechtsextreme Einstellungen haben.

Projektbericht 2021/2022

Mit den Protesten gegen die Pandemiemaßnahmen ist eine neue, vielfältige Bewegung entstanden, die in einigen Fällen Potenzial für die Ausbildung von Radikalisierungsdynamiken bietet. Regelmäßig mischen sich Verschwörungsideologien, Reichsbürger*innenideologien, Systemumsturzfantasien und rechtsextremistische Narrative zur Kritik an den Pandemiemaßnahmen.

Topografie-Bericht 2021/2022

Seit 2017 werden im Forschungsprojekt Topografie des Rechtsextremismus und der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Thüringen Daten zu rechtsextremistischen Einstellungen und Aktivitäten in Thüringen gesammelt.

Der Projektbericht für die Förderperioden 2021/2022 beschäftigt sich neben der Fortführung dieser Dokumentation schwerpunktmäßig mit der Protestbewegung gegen die Pandemiemaßnahmen in Thüringen seit 2020. Am Beispiel von vier Protestgruppierungen wird das Potenzial zur Verbreitung von Einstellungen und Narrativen im Spektrum von Rechtsextremismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit eingeordnet.

Projektleitung

Andreas Beelmann, Univ.-Prof. Dr.
vCard
Andreas Beelmann
Foto: Andreas Beelmann
Raum E007
Humboldtstraße 26
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Sprechzeiten:
im Semester: Donnerstag 11.00 bis 13.00 Uhr
Matthias Koch
vCard
Matthias Koch
Foto: Matthias Koch