Aktuelle Tagungen und Konferenzen
Datum | Referent*innen | Thema | Ort |
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Realtalk!
Realtalk! Die politischen Mehrheitsverhältnisse in Thüringen haben sich mit der Landtagswahl am 1. September 2024 stark verschoben. Die rechtsextreme AfD ist mit Abstand stärkste Kraft geworden, die Linke, die Grünen und die SPD mussten erhebliche Verluste hinnehmen. Gerade bei jungen Wähler*innen konnte die AfD erheblich Stimmen hinzugewinnen und viele Erstwähler*innen mobilisieren. Ein Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland zeigt, die Zufriedenheit und Unterstützung der Demokratie ist ebenso wie das politische Interesse bei jungen Leuten in Ostdeutschland geringer ausgeprägt. Erklärungsversuche für diese Ost-West-Unterschiede und den elektoralen Erfolg der AfD reichen von der mangelnden Präsenz der etablierten Parteien auf Plattformen wie TikTok bis zur Isolation während der Coronazeit.
Vor diesem Hintergrund möchten wir mit jungen Menschen über die aktuelle politische Lage in Thüringen ins Gespräch kommen. Ausgangspunkt sind die Landtagswahlergebnisse und die Inhalte der Wahlprogramme: Wie bewerten sie die Ergebnisse der Landtagswahl? Finden sie sich in den Wahlprogrammen der Parteien ausreichend mit ihren Interessen und Anliegen vertreten? Welche Ursachen für das Wahlergebnis und welche möglichen Folgen sehen sie? Wie sollte die Koalition ihre Politik für junge Menschen ausrichten? Über diese und weitere Fragen möchten wir gemeinsam mit jungen Wähler*innen, politisch Interessierten, Wissenschaftler*innen und Politiker*innen diskutieren. Die Ergebnisse – die Forderungen und Perspektiven der jungen Menschen – werden den Politiker*innen in die Koalitionsverhandlungen mitgegeben.
Programm
- 15.30 Uhr: Ankommen und formlose Begrüßung der Teilnehmenden
- 16.00 Uhr: Eröffung des Forums
- 16.30 Uhr: Impulsvorträge
- Cornelius Helmert (IDZ Jena): Ergebnisse der Landtagswahlen aus jugendpolitischer Sicht
- Emily Ahrens (KomRex): Jugendrelevante Inhalte aus Wahlprogrammen
- Lena Schreiner (Projektstelle Jugend-Check Thüringen): Landesgesetze und ihre Auswirkung auf junge Menschen
- 17.30 Uhr: Breakoutsessions
- Gaming und Gesellschaftspolitik
- Persönliche Erfahrungen und Wahrnehmungen zum Thema Rechtsextremismus
- „Alles ganz objektiv?! Wo der Fakt aufhört und die Meinung anfängt.“ Reflexion eigenen Denkens
- Förderung jugendpolitischer Beteiligung
- 18.00 Uhr: Ergebniszusammenführung und Abstimmung
- 18.30 Uhr: Podiumsdiskussion
- 19.30 Uhr: Abschluss offizieller Teil
- 19.45 Uhr: Inoffizieller Teil mit Buffet & DJ
Wann & Wo
5. Dezember 2024 | 15.00 - 21.30 Uhr
MVZ Wagner
Teilnahme
Die Teilnahme am Forum ist kostenlos. Da die Plätze beschränkt sind, bitten wir um Anmeldung.
→ Zur AnmeldungExterner LinkExterner Link
Veranstalter*innen
Das Forum ist eine Kooperationsveranstaltung des Zentrums für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration der FSU Jena, dem Demokratischen Jugendring Jena und dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft.
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Wissenschaft und Politik. Wie gelingt ein produktiver Austausch?
Kostenfreier Workshop des KomRex für junge Wissenschaftler*innen (Promovierende, Postdoktorand*innen)
Termin: 22.-23. November 2024
Ort: Jena
Referent: Dr. Timo Lochocki, ehemaliger Leiter des Planungsstabes im Bundesministerium für Gesundheit; Berater der Regierung und der CDU im Umgang mit antidemokratischen KräftenInhalt
Die Covid-19-Krise zeigte, dass es für Parteipolitiker*innen und Regierungsmitglieder mit großen Herausforderungen verbunden ist, realpolitische Maßnahmen an wissenschaftlicher Expertise auszurichten. Darüber hinaus lässt sich eine zunehmende anti-wissenschaftliche Attitüde bei populistischen Akteur*innen beobachten, die zuweilen auch ins bürgerliche Lager hineinreicht. Der Politik und der Regierung wird vorgeworfen, gegenüber klaren Empfehlungen der Wissenschaft die Augen zu verschließen; der Wissenschaft hingegen, dass sie kein Verständnis von den institutionellen, medialen und parteipolitischen Zwängen von Verantwortungsträger*innen habe und ihre Vorschläge an den damit verbundenen Herausforderungen vorbeizielten.Der Workshop ermöglicht jungen Wissenschaftler*innen in engen Austausch mit einem bürgerlichen Entscheider zu treten und mit ihm über den Nexus aus Wissenschaft und Politik zu diskutieren. Dr. Timo Lochocki wird Impulsvorträge aus Sicht der politischen Praxis und Beratung geben. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wird erarbeitet, wie ihre Forschung im politischen Berlin anknüpfungsfähig gemacht und ein Übertritt aus der Wissenschaft in die Praxis gestaltet werden könnte. In der Diskussion soll das Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen und demokratischen Prinzipien, zwischen Wissenschaftsfreiheit und politischer Verantwortung der Wissenschaft beleuchtet werden. Im Fokus steht dabei die Frage, wie Wissenschaft und Politik in einen engeren Austausch kommen und wie Wissenschaftsskepsis wirkungsvoll begegnet werden kann.
Ablaufplan
Freitag, 22.11.2024
12.30-14.30 Uhr Input und Diskussion: Übertritt Wissenschaft-Politik
14:30-15:00 Uhr Pause
15:00-17:00 Uhr Input und Diskussion: Nationale Lage aus Sicht des Politikers Problemwahrnehmung von Spitzenpolitikern vs. Öffentlichkeit
17:00-18:00 Uhr Pause
18:00-20:00 Uhr Öffentliche Podiumsdiskussion „Angegriffene Wissenschaft in Zeiten von Verschwörungsdenken, Desinformation und Rechtspopulismus“ (im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften JenaExterner LinkExterner Link)
ab 20 Uhr Gemeinsamer AusklangSamstag, 23.11.2024
10:00-11:00 Uhr Input und Diskussion: Nexus Wissenschaft-Politik
11:00-12:00 Uhr Workshop: Wie können individuelle Forschungsergebnisse im politischen Berlin anknüpfungsfähig gemacht werden?
12:00-13:00 Uhr Mittagessen
13:00-14:00 Uhr Fortsetzung Workshop und Abschluss -
Strategietagung zu „Perspektiven einer sozialpsychologischen Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland“ vom 13.-15.10.2022
Antragsteller: Prof. Dr. Tobias Rothmund, Kommunikations- und Medienpsychologie, Friedrich-Schiller Universität Jena
Gesellschaftliche Relevanz des Themas:
Die sozialpsychologisch fundierte Friedens- und Konfliktforschung ist im deutschsprachigen Raum bislang wenig sichtbar, was sich unter anderem in einem geringen Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse und einer relativ geringen Forschungsförderung durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung ausdrückt. Dies ist insofern bedenklich, als die Sozialpsychologie in den vergangenen Dekaden wichtige Forschungsergebnisse generiert hat, die Impulse für das Verständnis von Konflikten sowie für Möglichkeiten zu deren Befriedung geben können. Zu den grundlegenden sozialpsychologischen Forschungsbereichen zählen Ursachen, Rahmenbedingungen und Folgen von Gewalt zwischen Gruppen sowie Dynamiken der Konflikteskalation, aber auch Forschungsfelder, die auf innergesellschaftliche Konfliktfelder und deren friedliche Bearbeitung abzielen. Zu nennen wären hier beispielsweise Forschung zu gruppenbezogener Diskriminierung (bspw. Rassismus, Sexismus), dem Verständnis sowie der Prävention von politischer Radikalisierung und Extremismus oder dem Umgang mit Migration und Flucht als Herausforderung für die kulturelle Anpassungsleistung in demokratischen Gesellschaften.
Problemstellung:
Vom 13.-15. Oktober fand eine Strategietagung zu “Perspektiven einer sozialpsychologischen Friedens- und Konfliktforschung” an der Friedrich Schiller Universität in Jena statt an der 50 wissenschaftlich arbeitende SozialpsychologInnen in unterschiedlichen Karrierephasen (ProfessorInnen, PostdoktorandInnen, DoktorandInnen) teilnahmen. Die Tagung verfolgte drei zentrale Ziele. Zum Ersten diente die Tagung dazu, SozialpsychologInnen ein Forum für Vernetzung und Austausch zu bieten und zukünftige Kooperationsprojekte anzubahnen. Das zweite Ziel bestand in der Strukturierung des Forschungsfelds einer sozialpsychologischen Friedens- und Konfliktforschung sowie der Identifikation neuartiger Phänomenbereiche bzw. theoretischer und methodischer Herausforderungen für die Forschung. Ein drittes Ziel bestand in der kritischen Reflektion der Rolle der Sozialpsychologie in der Friedens- und Konfliktforschung sowie der mangelnden Sichtbarkeit sozialpsychologischer Forschung im gesellschaftlichen Diskurs über Frieden und Konflikt.
Methodische Planung:
Die konzeptuelle Planung der Tagung wurde im Vorfeld durch die Task-Force “Rassismus und Rechtsextremismus” der Fachgruppe Sozialpsychologie in der DGPs (Deutsche Gesellschaft für Psychologie) unterstützt. Die organisationale Umsetzung der Tagungsplanung erfolgte durch die Arbeitsgruppe “Kommunikations- und Medienpsychologie” (Prof. Dr. Tobias Rothmund) sowie durch das Zentrum für Rechtsextremismusforschung, Demokratiebildung und gesellschaftliche Integration (KomRex) an der FSU Jena. Die Tagung war so konzipiert, dass möglichst viel Raum für den Austausch von Ideen, kritische Diskussionen und die Entwicklung von Kollaborationsansätzen gegeben sein sollte. Aus diesem Grund wurden ausgewählte Inputformate vorab festgelegt und dazwischen Diskussions- und Workshopformate für den Austausch in Kleingruppen geplant. Für den spezifischen Input konnten (a) internationale ExpertInnen, (b) “critical friends” aus benachbarten Disziplinen, und (c) Akteure aus relevanten Feldern der Berufspraxis gewonnen werden.
Ergebnisse der Tagung:
Die Ergebnisse der Strategietagung wurden abschließend in vier Themenbereichen zusammengefasst. Zum Ersten wurde unterschiedliche Vorschläge formuliert um eine stärkere Strukturbildung sozialpsychologischer Friedens- und Konfliktforschung zu unterstützen. Hierzu zählen die Beantragung von Fördermitteln zur Entwicklung themenspezifischer Forschungsnetzwerke sowie die Einrichtung eines Kompetenzzentrum für Sozialpsychologie. Ein solches Kompetenzzentrum könnte (analog zu Fraunhofer Instituten) die Anwendungsforschung stärken und bspw. die Entwicklung und Umsetzung sozialpsychologischer Interventionen sowie deren systematische Evaluation wissenschaftlich unterstützen und begleiten. Zum Zweiten wurden die programmatische Entwicklung des Forschungsfelds angemahnt. Die sozialpsychologische Friedens- und Konfliktforschung steht vor wissenschaftstheoretischen und forschungsmethodischen Herausforderungen, will sie die gesellschaftliche Relevanz und Sichtbarkeit ihrer Forschung erhöhen. Wissenschaftstheoretisch resultieren Herausforderungen bspw. aus den divergenten Funktionslogiken und Anreizsystemen in Wissenschaft und Politik. Zum Dritten wurde die bestehende Praxis der Wissenschaftskommunikation bemängelt. So nimmt Wissenschaftskommunikation noch immer keine relevante Rolle in der Ausbildung von Studierenden oder DoktorandInnen ein. Neben entsprechenden Praxisworkshops wurde auch auch ein Mangel an Syntheseprojekte festgestellt. Diese könnten vor dem Hintergrund spezifischer gesellschaftlicher Problemsituationen mittels einer Integration bestehender Forschungslagen auf die Entwicklung evidenzbasierter Empfehlungen zur Gestaltung von Interventions- oder Präventionsprojekten abzielen. Viertens wurden neuartige Förderforamte angeregt wie bspw. das Format “Scientists in Residency”. Ein solches Förderformat könnte es WissenschaftlerInnen erlauben, für einen begrenzten Zeitraum in politischen oder zivilgesellschaftlichen Organisationen zu hospitieren und gemeinsam mit den entsprechenden Partner angewandte Forschungsprojekt zu planen bzw. umzusetzen.
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BMI-Connect-Tagungen
Im Rahmen unseres Connect-Projekts veranstalteten wir vier Tagungen.
- Topografie des Rechtsextremismus (Dresden, 05./06.09.2022)
- Hass(-kriminalität) im digitalen und analogen Raum (Hamburg, 12./13.10.2022)
- Neue Allianzen? Verschwörungsideologien und rechter Extremismus (Stuttgart, 21./22.11.2022)
- Polizei und Zivilgesellschaften gegen Rechtsextremismus - Perspektiven einer gestärkten Kooperation (Berlin, 28./29.11.2022)
Alle Informationen zu den Tagungen finden Sie hier: https://www.connect.uni-jena.de/20/die-tagungen
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Workshop on Aggression
Vom 10. bis zum 13. November 2022 fand am KomRex die 26. Workshop on Aggression - The Nature and Prevention of Political Violence statt.
Auf der dreitägigen Konferenz gab es Hauptvorträge von Prof. Arie W. Kruglanski, Prof. Tina Malti, Dr. Sophia Moskalenko und Dr. Sophia Moskalenko sowie 13 Panels auf dem Programmpdf, 3 mb des Workshops on Aggression.
Weitere Informationen über den Ablauf des Workshops on Aggressionen, die Präsentationen und die Panels finden Sie auf der Website der Konferenz: http://www.woa.uni-jena.de/index.phpExterner Link