Statement des KomRex zum Ukrainekrieg
Meldung vom:
Wir blicken mit Bestürzung auf die Ereignisse in der Ukraine und unsere Gedanken sind bei der Zivilbevölkerung mit ihren traumatischen Erfahrungen von Gewalt, Flucht und Vertreibung. Wir unterstreichen die Bedeutung von Hilfen und zeitnah erfolgender gesellschaftlicher Integration von Opfern des Krieges als humanitäre Verpflichtung. Als wissenschaftliches Zentrum für Rechtsextremismusforschung verurteilen wir das Vorgehen der Regierungen der Russischen Föderation und von Belarus und betrachten die Invasion in der Ukraine als Bruch des internationalen Völkerrechts mit eindeutig nationalistischen und demokratiefeindlichen Zügen. Zugleich mahnen wir eine differenzierte Bewertung der Ereignisse an, die klar zwischen der Regierungspolitik und der Zivilbevölkerung von Russland und Belarus und den in Deutschland lebenden Menschen mit russischen Wurzeln unterscheidet.
Wir sind besorgt angesichts der Wahrnehmung, Deutung und Instrumentalisierung des Kriegs in der Ukraine durch rechte und rechtsextremistische Bewegungen in Deutschland. Es ist schon jetzt zu beobachten, dass rechtsextreme und verschwörungsideologische Akteur*innen den Krieg in der Ukraine nutzen, um menschenverachtende und demokratiefeindliche Erzählungen zu generieren. Auf den sogenannten Corona-Demonstrationen knüpfen Teilnehmende an die rassistische und fremdenfeindliche Rhetorik der Pegida-Bewegung von 2015 an. Wir appellieren an schulische, universitäre und außerschulische Bildungseinrichtungen, Desinformation und Verschwörungserzählungen zu benennen und ihnen entgegen zu wirken.
Alle Informationen zur Hilfe vom Krieg betroffener Studierenden, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Zivilist*innen finden Sie hier: Ukrainehilfe der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Prof. Dr. Andreas Beelmann, Direktor des KomRex
Dr. Cynthia Möller, Geschäftsführerin
Eine der drei Fahnen in den Nationalfarben der Ukraine - gelb und blau - weht am 10.03.2022 vor dem Hauptgebäude der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)